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Trinkwasser- und Abwassernetze erhalten: VOR SORGEN präsentiert „Tatenbank“ mit über 30 Praxisbeispielen

Wie der Erhalt und die Erneuerung von Trinkwasser- und Abwassernetzen in Österreich in der Praxis funktionieren können, zeigt die Initiative VOR SORGEN mit einer Sammlung von über 30 Fallbeispielen aus Gemeinden, Wasserverbänden und Genossenschaften.

„Lebenswerte Gemeinden, Städte und Regionen brauchen sauberes Trinkwasser und eine funktionierende Abwasserentsorgung. Das hohe Niveau der dafür nötigen Infrastruktur ist keine Selbstverständlichkeit. Seit 1959 wurden mehr als 55 Milliarden Euro in die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung investiert. Es ist unverzichtbar, auch weiterhin verantwortungsbewusst mit der wertvollen Ressource Wasser umzugehen.“, so Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.

Es gilt die geschaffenen Werte langfristig und auf hohem Niveau zu sichern. Viele Netzteile sind in die Jahre gekommen und müssen in den nächsten Jahren erneuert bzw. saniert werden. So ist etwa ein Drittel aller Wasserleitungen heute älter als 40 Jahre; bei den Kanälen haben etwa 13% dieses Alter schon erreicht. Seit 2012 schärft VOR SORGEN das Bewusstsein für die Notwendigkeit der laufenden Erhaltung unserer unterirdischen Infrastruktur. Dahinter stehen das Ministerium für ein lebenswertes Österreich (BMLUFW), ÖWAV und ÖVGW, Städte- und Gemeindebund sowie alle neun Bundesländer. Zentrales Element der Initiative ist die Bewusstseinsbildung, die sich insbesondere an EntscheidungsträgerInnen in den Gemeinden, Städten sowie Verbänden in Österreich richtet.

VOR SORGEN ‚TATENBANK‘: PRAXISBEISPIELE AUS GANZ ÖSTERREICH
Um das Vorgehen beim Prüfen, Sanieren und Erhalten der Trinkwasser- und Abwassersysteme greifbar zu machen, präsentiert die Initiative mehr als 30 Fallbeispiele aus ganz Österreich. Unter dem Schlagwort ‚TATENBANK‘ werden die Beispiele nach sechs thematischen Schwerpunkten wie z.B. ‚Die Wahl des richtigen Sanierungszeitpunkts‘ oder ‚Technische Lösungen‘ gegliedert und zeigen, was verschiedene österreichische Gemeinden, Verbände und Wassergenossenschaften bereits für den Erhalt ihrer Trinkwasser- und Abwassernetze geleistet haben.
Der Erfahrungsaustausch in der Siedlungswasserwirtschaft soll durch die Publikation der Tatenbank weiter gestärkt werden. BM Rupprechter: „Viele vorbildliche Maßnahmen werden bereits umgesetzt. Sie bieten eine ideale Orientierungshilfe für die nachhaltige Pflege unserer Leitungsnetze.“

VON AMSTETTEN BIS WIEN – Die Praxisbeispiele in der Tatenbank sind vielfältig und zeigen die verschiedenen Möglichkeiten, wie Sanierungsprojekte strategisch angegangen werden können. Eine vorbildliche ‚Sanierung nach Plan‘ erfolgt zum Beispiel in Amstetten: Das Kanalnetz wurde dort in 10 zusammenhängende Teilbereiche unterteilt. Jedes Jahr wird ein Bereich mittels optischer Inspektion überprüft, der Zustand bewertet und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen ausgearbeitet und umgesetzt. So wird u.a. vermieden, dass es zu einer Anhäufung überfälliger Investitionen kommt.
Wie man den wirtschaftlich besten Zeitpunkt findet, um eine Leitung zu sanieren oder zu erneuern, zeigen die Beispiele unter dem Themenschwerpunkt ‚Der beste Sanierungszeitpunkt‘. Das Wasserwerk Villach verwendet für die Erneuerungsplanung beispielweise eine Prognose-Software. Diese verwendet Daten zum Alterungs- und Versagensverhalten verschiedener Leitungsmaterialien, um die Ausfallswahrscheinlichkeit zu berechnen. Aber auch unterschiedliche Prüfverfahren können zum Einsatz kommen und oftmals sind Synergien mit anderen Bauvorhaben (z.B. einer Straßensanierung) ausschlaggebend für die Durchführung von Maßnahmen zum jeweiligen Zeitpunkt.

Ist der Zeitpunkt für eine Sanierung gekommen, stellt dies oft auch die Anrainer vor große Herausforderungen. 2015 startete in der Salzburger Innenstadt das große Sanierungsprojekt „Getreidegasse NEU“. Die umfangreichen Aufgrabungsarbeiten in der historischen Gasse, die für die Erneuerung des gesamten unterirdischen Leitungsnetzes notwendig waren, gestalteten sich aufgrund des Platzmangels und der Besucherdichte besonders anspruchsvoll.
„Wir achten auf eine straffe Bauzeit und regelmäßige Kommunikation mit den Anrainern und Geschäftsleuten. Während der Festspielsaison haben wir die Bauarbeiten komplett ausgesetzt, um dem Besucherstrom Platz zu machen“, sagt Leonhard Schitter; Vorstandssprecher Salzburg AG und setzt fort: „ Vor allem die Kommunikation mit der Bevölkerung ist bei solchen Sanierungs- und Bauprojekten besonders wichtig“.

Völlig unbemerkt von AnrainerInnen und AutofahrerInnen werden hingegen zahlreiche Sanierungsarbeiten von Wien Kanal durchgeführt. Wo immer es technisch möglich ist, sind ferngesteuerte High-Tech-Roboter fräsend, bohrend, spachtelnd und schraubend in den bis zu 20 Zentimeter kleinen Abwasserkanälen der Stadt im Reparatureinsatz unterwegs. "Geringere Baukosten und deutlich weniger Auswirkungen auf den Verkehr an der Oberfläche sind die wesentlichsten Vorteile gegenüber einer konventionellen Baumethode mit einer offenen Künette", erläutert Andreas Ilmer, Chef von Wien Kanal, die Vorzüge der grabenlosen Technik.
Neben der technischen Herangehensweise ist auch die Finanzierung und Gebührenpolitik ein entscheidender Bestandteil eines erfolgreichen Sanierungskonzepts. Wer seine Investitionen und Kosten langfristig plant und errechnet, kann auf dieser Basis auch eine kostendeckende Gebührengestaltung schon für Jahre im Voraus fixieren.

VOR SORGEN Angebote nutzen!
Die Tatenbank ist in Form einer Broschüre erhältlich. Alle Fallbeispiele werden außerdem auf www.wasseraktiv.at/vorsorgen veröffentlicht. Dort können auch alle Informationen zu VOR SORGEN in Form von Videos, Präsentationen, Foldern und Wanderausstellungen angefordert bzw. heruntergeladen werden.
Unter vorsorgecheck.wasseraktiv.at können Gemeinden, Verbände und Genossenschaften den Investitionsbedarf in das eigene Leitungsnetz in den kommenden 10 Jahren abschätzen und auch den Zustand des eigenen Netzes sowie die Qualität ihrer laufend durchgeführten Wartungsarbeiten bewerten lassen.

VOR SORGEN ist eine gemeinsame Initiative vom Ministerium für ein Lebenswertes Österreich, allen neun Bundesländern, den Verbänden ÖVGW und ÖWAV sowie dem Städte- und dem Gemeindebund.

Für Rückfragen:
Mag. Christine Ehrenhuber
tatwort Nachhaltige Projekte GmbH
01 – 409 55 81 – 223
christine.ehrenhuber@tatwort.at