Großes Potenzial für Quartiere und Bewohner*innen
Wie können Gebäude, Flächen und Infrastrukturen systematisch gemeinsam genutzt werden? Und wie entsteht dabei ein Beitrag zu einer zukunftsfähigen, lebenswerten Stadt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das interdisziplinäre Forschungsteam hinter dem Projekt „Pocket Mannerhatten“ bereits seit mehreren Jahren. Gemeinsam mit Bewohner*innen einer Nachbarschaft in Wien-Ottakring entstanden nun erste Umsetzungen, wie beispielsweise eine gemeinschaftlich genutzte Photovoltaik-Anlage, die Energie direkt im Häuserblock produziert und den Strombedarf von elf Haushalten bilanziell deckt.
Das Potenzial der Vision ist enorm: Würde in jedem gründerzeitlichen Stadtblock in Wien beispielsweise ein gemeinsam genutzter Dachgarten von lediglich 100 Quadratmetern entstehen, wären das ca. 280.000 Quadratmeter, also eine Fläche, die etwa drei Mal so groß ist wie der Wiener Stadtpark. Neben dem Thema Begrünung sind auch Energie, Mobilität und Wohnen weit oben auf der Agenda. Das Team hat dazu gemeinsam mit den Bewohner*innen konkrete Konzepte erarbeitet – immer mit dem Ziel, möglichst viel Gemeinwohl zu schaffen.
Vernetzung und Austausch
Neben der intensiven Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen und Eigentümer*innen setzt das Forschungsteam auch auf ein breites Netzwerk der Unterstützung durch verschiedene Stellen der Stadt Wien. „In einer wachsenden Millionenstadt gilt es künftig nicht nur, die Nutzung bestehender Objekte zu optimieren, sondern vor allem das Zusammenleben zu fördern. Ich freue mich, dass ein so visionäres Projekt in unserem Bezirk verwirklicht wurde“, meint Franz Prokop, der Bezirksvorsteher von Ottakring.
Theresia Vogel, Geschäfsführerin des Klima- und Energiefonds: „Wer teilt, bekommt mehr! Das beweist Pocket Mannerhatten einmal mehr. Für uns als Fördergeber ist das Projekt ein wunderbar funktionierendes Beispiel, wie in einer nachhaltigen Stadt Lebensqualität und Ressourcenschutz – und damit Klimaschutz – Hand in Hand gehen. Wir können da nur gratulieren und andere Grätzl zum Nachahmen auffordern.“ Der Klima- und Energiefonds fördert das Projekt „Pocket Mannerhatten“ im Rahmen seiner Smart Cities-Initiative.
Ausstellung und Online-Events, 14.9. – 1.10.
Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Wien (IBA_Wien 2022) können Interessierte sich jetzt intensiv mit der Vision und ihren Auswirkungen auseinandersetzen. Eine interaktive Ausstellung im Pilot-Häuserblock lädt dazu ein, neu über das Leben in Nachbarschaften nachzudenken. Ein Planspiel, Videos, Modelle und vieles mehr machen das nachbarschaftlich vernetzte Nutzen von Räumen, Flächen und Infrastrukturen erlebbar. Gruppen von bis zu 12 Personen können die Ausstellung gleichzeitig besuchen (Mund-Nasen-Schutz verpflichtend!). An sechs Abenden (jeweils dienstags und donnerstags ab 18:30h) finden Online-Diskussionen statt, die einen weiten Themenbogen spannen: Von „Utopien für die Gründerzeit-Stadt“ über „Klimaneutrale Energieversorgung als Gemeinschaftsprojekt?!“ bis zu „Mobilitäts-Sharing“. Die Anmeldung zu den Themenabenden und zur Ausstellung läuft per E-Mail unter pocketmannerhatten@tatwort.at.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms Smart Cites Demo durchgeführt.
Die Galerie der Möglichkeiten wird zudem gefördert durch die Bezirksvorstehung Ottakring – Bezirksvorsteher Franz Prokop.
Julia Beck, BSc MA
Leitendes Projektmanagement Pocket Mannerhatten Ottakring
tatwort Nachhaltige Projekte GmbH, Haberlgasse 56/3, 1160 Wien
T +43 (0)1 409 55 81-224
Bildmaterial
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